Es sei nochmal an den Artikel aus dem Jahr 2008 über die fortschrittlichen, jungen Architekten aus den neuen Bundesländern erinnert: Immerhin ist nun schon einer von drei Geschäftsführern des Büros aus dem Westen…aber das nur nebenbei. Schön ist jedenfalls, das Berlin beginnt sich auch bautechnisch ein Stückchen weiter an der Spitze des Zuges zu orientieren. Über ästhetische Fortschritte sollen Andere streiten (obwohl Fischbauchträger einfach schön sind). Jedenfalls haben die Architekten und Ingenieure ein effizientes und eben nicht mit Haustechnik überfrachtetes Stück Bauwerk geschaffen, das seine Qualitäten herzeigt ohne zu protzen.
Das neue Produktionsgebäuder der ARTIS GmbH in Tempelhof des Büros Ziegert Roswag Seiler wurde letztes Jahr vom Berliner BDA ausgezeichnet:
Natürlich haben beipielsweise sauerbruch hutton in Berlin bereits ein umfangreiches Portfolio im Bereich nachhaltiges Bauen geschaffen. Auf der Habenseite lässt sich sicher der farbenfroher Diskussionsbeitrag zum Ästhetikdiskurs verbuchen. Andererseits: Der kaum kontrollierbare technische Aufwand in Haus und Fassadentechnik bei sauerbruch hutton lässt sich meiner Meinung nach nur schwer mit einer realen „sustainability“ vereinbaren. Aus zwei Gründen erscheint hier das Ziel lediglich theorethisch erreicht. Die aufwendigen, vorgehängten Fassaden erfordern energieaufwendige Unterkonstruktionen (Aluminium) und höchst empfindliche Bauteil- und Funktionsschichtungen mit begrenzter Lebensdauer. Die aufwendige Haus- und Gebäudeleittechnik inklusive deren Simulierung in der Planung führt oft zu lediglich theoretisch bewiesenen Eigenschaften. Der Vorteil für das Gebäude, den Nutzer, die Energiebilanz und die Lebenszykluskosten sind in der Praxis schwer beweisbar. Hier gewinnt die Schönheit (Im Auge des Ingenieurs) vor und auf Kosten der Nützlichkeit…